Schlag doch mal einer die Frau vom Star

Nach „Schlag den Raab“ nun also auch „Schlag den Star“. Dabei wollte man bei der Premierensendung am vergangenen Freitag doch eigentlich wem anders mal eben eine ‚runterhauen.

Aber mal von vorn: Das erfolgreiche Konzept von „Schlag den Raab“, das auch Nicht-TV-Total-Gucker bis spät in die Nacht hinein vor den Fernseher zu fesseln versteht, wird einfach ein bisschen abgeändert, verkürzt und dann „Schlag den Star“ genannt, bei dem Stefan Raab selbst nun moderiert und immer wieder ein neuer Promi gegen einen Normalsterblichen in verschiedenen Sport-, Geschicklichkeits-, Glücks- und Wissenspielen antritt. Wenn der Promi gewinnt, gibts Anerkennung und Steigerung des Egos um drei, vier Einheiten. Wenn der Normalo gewinnt, gibts Kohle. (Da will man ausnahmsweise wohl mal nicht der Promi sein)

Am Freitag, den 13. März, gabs dann das erste mal die Neuauflage im TV zu sehen – und zwar mit Stefan Effenberg als zu schlagender Promi und einem gewissen Oliver (oder hieß er anders?) als Normalo.
Ach ja, und noch jemand stand ständig im Fokus der Aufmerksamkeit (oder schlängelte sich laut kreischend und wild gestikulierend hinein): Frau Sowieso Effenberg, die im Publikum saß und „fast spucken musste“ vor Aufregung, weil Schatzischatz und Blondierungskumpane da vorn auf der Bühne einen Wettkampf nach dem anderen gewinnen sollte. Zwischendurch durfte sie ab und zu mal was sagen und man erfuhr neben der Information über ihre ihr auf den Magen geschlagene Nervosität auch, dass sie gern mit offenen Mund Kaugummi kaut. Man könnte es Enthusiasmus nennen oder auch übertriebene Showeinlage – jedenfalls war Frau F. immer ganz aus dem Häuschen, wenn ihr Angetrauter mal wieder ein Spiel gewann und zum Schluss sogar Endsieger wurde. Ja, so ein bisschen Freude kann ja nicht schaden, aber muss man das gleich mit einem lauten „Ich liebe dich! Ich wusste, dass du’s schaffst!“ ausdrücken?
Ja klar, da hat ihr Macker natürlich haushoch gewonnen. Also beinahe haushoch. Um ehrlich zu sein, wars bei jedem Sportspiel verdammt knapp, genauso wie beim Glücksspiel (aber da kann man schon echt wahnsinnig stolz drauf sein, wenn man so etwas für sich entschiedet) und am Ende auch beim Bierkästenstapeln, wo der Held dieser Sendung einfach die Zeit ablaufen ließ und hoffte, dass sein aufgeregter Normalogegner ihn nicht mehr rechtzeitig einholen würde.
Grandiose Leistung, echt. Vor allem bei dem Wissensspiel. Ach nee, DAS hat er ja verloren, der Promi. Und das wirklich haushoch. Ja, so Politik und Kunst sind wirklich schwierige Bereiche, aber wer sich dann als Fußballer noch nicht mal mit Fußball auskennt und als Nichtswissender noch nicht einmal wenigstens mit Comics, der verliert nebem dem Spiel auch noch die Herzen der Zuschauer.

Deswegen liebe Frau vom Star: reg dich mal ein bisschen ab, setz nicht so auf billige Show. Gesäusel und Gequieke, Gehopse und Kaugummigemalme nerven! Wenn du unbedingt ins Rampenlicht willst, dann lass dich das nächste Mal gefälligst selbst schlagen.
Aber ordentlich.

10 Antworten to “Schlag doch mal einer die Frau vom Star”

  1. Jenny Says:

    Mir aus der Seele geschrieben.

  2. Patrick Says:

    Danke! Wenigstens noch jemand der das so sieht. Ich konnts zwischendrin nicht mehr mitansehen und hab abgeschaltet. Allerdings weniger wegen Frau „Mittelfinger“ sonder eher weil mich das Format inzwischen anödet und sicht ja wirklich nix geändert hat.

  3. lordfoltermord Says:

    Och menno, und ich habe dieses Highlight der Fernsehunterhaltung schlichtweg verpasst! Naja, nächsten Freitag gehts ja weiter mit Bobbele. Mal sehen, vielleicht übt er ja zwischen zwei Challenges coram Publico den Beischlaf mit seiner Lily aus, um den öffentlichen Heiratsantrag noch zu toppen … bzw. neeeee, lieber nicht mal sehen …uäärgss …

  4. Anj Says:

    Jenny: Schön 🙂 Dann ging es nicht nur mir so.

    Patrick: Ja, ich fands auch eher langweilig, aber das lag daran, dass ich keinen mochte, der da vorn rumgehüpft ist. Waren irgendwie alle doof. Und eine war doof und hatte auch noch ’nen Kaugummi.

    Lord: Gräm dich nicht, vielleicht kannst du dir die besten Szenen ja bei yutube reinziehen 😉 Und bezüglich Heiratantrag: Da bin ich echt froh, dass ich DAS nicht gesehen habe. Du hast recht: uärgs!

  5. Richard Synn Says:

    Hab’s mir extra nicht angeguckt. Weil ich weder Frau noch Herrn Eff. sehen mag. Jaja, wieder mal ein Showkonzept, das eigentlich mal ganz unterhaltsam war und das jetzt jeglichen Reiz verliert. Das Stefan-Raab-Prinzip eben. Erinnert mich irgendwie an die Geschichte vom Fischer und seiner Frau 🙂

  6. F Says:

    Der Effenberg hat natürlich blonde Haare. Ich glaube nicht, dass er sich die seit der Jugend färbt.

  7. Anj Says:

    Richard: Da hast du eine gute Entscheidung getroffen! Es sei denn, du hättest einmal gern „Schlag den Raab“ in schlecht sehen wollen. Dann hast du was verpasst.

    F: Nee, aber der is vielleicht seit seiner Jugend ein bisschen nachgedunkelt. Denn nun sind se definitiv künstlich eingegelbt worden.

  8. Kassiopaia Says:

    Also ich würde gern mal Frau Kreischkaugummikau schlagen. So richtig auf die Zwölf. Boah, die hat mich auch so genervt. Da bin ich gleich auf Krawall gebürstet. Und ich behaupte jetzt auch mal, dass der Effe einfach nur Glück gahabt hat und sonst dumm ist und ihm die Kopfbälle gar nicht gut getan haben. So!

  9. Tina Says:

    Ich kann mir im Fernsehen einfach keine dummen Menschen angucken, deswegen fand ich die Sendung auch superirre-schrecklich.
    Als Gegner ist der Raab einfach tausendmal besser als als Moderator.
    Aber das ist ja nichtmal das Schlimme: das Schlimme ist der sogenannte „Star“ in der Sendung. War im Dschungel kein Platz mehr für diesen „Star“ frei? Nachdem heute der Boris sein Glück versuchen wird, werde ich heute wieder Schillerstraße gucken! Da entwickeln sich bei mir wenigstens keine Agressionen gegen die Darsteller.

  10. Soulsnatcher Says:

    Gut das ich es nicht gesehen habe.
    Leute die ihr Kaugummi mit offenem Mund kauen hasse ich wie die Pest 🙂

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